Anwendungsbeispiele

In unserem letzten Beitrag haben wir Ihnen verraten, dass Kunden in der ganzen Welt jedes Jahr 18.000 Tonnen Edelstahl bei uns disponieren.

Was wir dagegen verschwiegen haben, ist, was aus diesen Materialien hergestellt wird. Immerhin werden bei uns über 400 verschiedene Werkstoffe verarbeitet – dass es sich dabei nicht nur um Betonstahl für die Bauindustrie handelt, ist offensichtlich.

Gerne möchten wir Ihnen in diesem Beitrag daher eine Auswahl an Anwendungsbeispielen präsentieren. Vorab allerdings gleich der Hinweis, dass diese Liste bei weitem nicht vollständig ist. Bei über 35.000 warmgewalzten Produkten müssen wir uns leider auf eine Handvoll Highlights beschränken.

Ohne Spezialstahl ginge in der modernen Medizin gar nichts.

Es beginnt bereits beim Operationsbesteck des Chirurgen: Knochenraspeln, Skalpelle, Pinzetten, Klemmen, Scheren – so gut wie jedes Instrument wird aus medizinischem Stahl gefertigt, um perfekte Handhabung und höchste Hygiene zu garantieren.

Auch moderne Prothesen bestehen aus Stahl. Denn unser Werkstoff hält nicht nur zuverlässig den starken Belastungen stand, denen ein Gelenk tagtäglich ausgesetzt ist und widersteht dem feucht-sauren Milieu im menschlichen Körper, vor allem ist Prothesenstahl besonders biokompatibel und -adhäsiv. Das heißt, das Immunsystem reagiert nicht aggressiv auf den Fremdkörper und stößt ihn womöglich ab; die umgebenden Zellen bauen ihn stattdessen ins Gewebe ein.

Selbst medizinische Großgeräte wären ohne Stahl undenkbar. Die Schienen eines Kernspintomographen werden ebenso aus unseren Werkstoffen gefertigt, wie die Aufhängung einer Röntgenkamera.

Allerdings produzieren wir nicht nur Stähle für Industriemesser, sondern auch Messerstahl für die feine Küche. Genauer gesagt, den berühmten Damaststahl, auch als Damaszenerstahl bekannt.

Seinen Namen trägt dieser Werkstoff, weil sein Ursprung in der syrischen Stadt Damaskus liegen soll. Ob dem wirklich so ist, verliert sich leider im Nebel der Geschichte. Fest steht allerdings, dass aus Damaststahl seit über 1.000 Jahren Klingen hergestellt werden – früher für Schwerter oder Säbel, heute eher für Messer, die in der Sterneküche sehr begehrt sind.

Denn durch eine spezielle Kombination verschiedener Metalle entsteht eine Klinge, die besonders flexibel und gleichzeitig hart genug ist, um ihre Schärfe auch über Jahre nicht zu verlieren. Dass die wunderschöne Maserung jedes Messer gleichzeitig zu einem Unikat macht, ist für viele Profi- und Hobbyküche ein weiterer Pluspunkt.

Bekanntlich setzt das deutsche Strafvollzugssystem stark auf eine Resozialisierung der Gefängnisinsassen. Dazu gehört auch, dass die Sträflinge nach ihrer Entlassung Anschluss ans Arbeitsleben finden und ihren Lebensunterhalt zukünftig auf ehrliche Art und Weise bestreiten können. In zahlreichen Justizvollzugsanstalten ist es daher möglich, zu arbeiten, sogar eine Ausbildung zu absolvieren und im Gefängnis ein paar Euro zu verdienen.

Deshalb geht ein Teil unseres Stahls an JVAs in Nordrhein-Westfalen und wird in den Schlossereien der Anstalten zu Tür- und Fenstergittern weiterverarbeitet. Zum Einsatz kommt dabei insbesondere unser Werkstoff mit der Nummer 1.3401 – ein Manganhartstahl, der nicht nur besonders verschleißfest ist, sondern sich bei schlagartigen Beanspruchungen kaltverfestigt. Die Gitter mit einem einfachen Werkzeug zu zerstören ist also fast unmöglich.

Unser Stahl für Gefängnisgitter:

• 1.3401