Zukunftswerkstoff Stahl

Startseite - WE Know-How - Zukunftswerkstoff Stahl
Anfrage

Wie sehr man sich doch irren kann. In einer 2008 vom Fachmagazin Autohaus in Auftrag gegeben Studie, rechneten ganze 91 Prozent der befragten Experten aus der Automotive-Industrie damit, dass Stahl als Werkstoff im Automobilbau stark an Bedeutung verlieren würde. Die Zukunft gehöre vor allem Kunststoffen, lautete die einhellige Meinung.

Gekommen ist dann alles ganz anders. Denn auch wenn sich die Automobilindustrie in einem nie gekannten Umbruch befindet, Elektromobilität sich zumindest im urbanen Raum immer stärker durchsetzt und selbstfahrende Autos langsam aber sicher Realität werden, ist Stahl der Werkstoff, dem die Zukunft der Branche gehört.

Warum? Das und noch viel mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Drei gute Gründe für Stahl auf der Autobahn

Natürlich ist die Prognose der Damen und Herren Experten aus der fernen Vergangenheit des Jahres 2008 durchaus nachvollziehbar. Schon damals begann sich in der Industrie ein grüner Trend zu regen. Autos sollten leichter und damit ebenso verbrauchsärmer wie umweltfreundlicher werden. Verbundstoffe aus Plastik, Aluminium und Carbon schienen die naheliegende Antwort zu sein.

Durchgesetzt haben sich diese Werkstoffe allerdings nicht – und dafür gibt es vor allem drei Gründe:

Wirtschaftlichkeit

Zwar sind kohlenstoffverstärkte Kunststoffe tatsächlich ein wenig leichter und fester als Stahl, allerdings schlägt sich das deutlich auf ihren Preis nieder. Auch nach mehreren Dekaden Forschung und Entwicklung sind Carbon-Stoffe immer noch so teuer, dass ein Mittelklassewagen aus diesen Materialien für die meisten Menschen unerschwinglich wäre – ein Formel-Eins-Bolide kostet nicht nur wegen seines Antriebes mehrere Millionen Euro.

Stahl dagegen ist – bei nahezu vergleichbaren Werten von Gewicht und Festigkeit – wesentlich günstiger und damit Garant für unser Recht auf Mobilität. Wenn Sie dann noch hinzurechnen, wie leicht unser Werkstoff sich umformen, verarbeiten und auch lackieren lässt, geht dieser Punkt eindeutig an die Stahlindustrie.

Nachhaltigkeit

Ein weiterer wesentlicher Aspekt für das Auto von morgen ist seine Umweltverträglichkeit – und auch hier geht Stahl als klarer Gewinner durchs Ziel. Denn anders, als das immer noch in vielen Köpfen vorherrschende Bild vorgibt, kann sich die Ökobilanz unserer Stahlindustrie durchaus sehenlassen.

Denn zunächst sind die Herstellung und Weiterverarbeitung von Stahl wesentlich energieeffizienter als etwa die Gewinnung von Aluminium. Denn das Element wird nicht einfach aus der Erde gefördert, sondern muss zunächst in einem aufwändigen Prozess aus dem Mineral Bauxit gewonnen werden. Zum Vergleich: Für die Herstellung einer Tonne Rohstahl werden etwa 5.000 Kilowattstunden Energie benötigt – Tendenz seit Jahren fallend. Die gleiche Menge Aluminium schlägt mit 15.000 Kilowattstunden zu Buche.

Aber damit noch nicht genug, denn auch wenn es um die Wiederverwertung geht, hat Stahl klar die Nase vorne. Unser Werkstoff ist nämlich zu 100 Prozent recyclingfähig. Carbonfasern dagegen werden im Automobilbau nach wie vor mit einem hohen Anteil aus Kunststoffen vermengt und lassen sich kaum recyceln. Wenn Sie als Fahrzeugbauer also die Wahl zwischen einem Werkstoff haben, aus dem sich mühelos neue Maschinen, Fahrzeuge und Gebrauchsgegenstände herstellen lassen und einem, der nach seinem Ableben auf einer Deponie landet und langfristig unseren Planeten ruiniert, wofür würden Sie sich entscheiden?

Abschließend ist Stahl ein Material, dass immer weiterentwickelt wird. Neue hoch- und ultrahochfeste Sorten überzeugen Ingenieure weltweit durch ihr geringes Gewicht und ihre starke Zugfestigkeit. Diese neuen Werkstoffe sind nach einer Studie des Handelsblatt Research Institute in der Lage, das Gewicht eines Autos um 25 bis 39 Prozent zu reduzieren und damit über seine gesamte Lebensdauer 3 bis 4,5 Tonnen Treibhausgase einzusparen. Auch die Motoren von Elektroautos machen Stahl leichter und damit effizienter. Die dort eingesetzten Elektrobänder wiegen momentan noch bis zu 100 Kilogramm. Fortschritte in Umformungs- und Legierungsverfahren allerdings reduzieren diesen Wert immer weiter und tragen so ebenfalls einen maßgeblichen Bestandteil zur klimafreundlichen Mobilität bei.

Sicherheit

Wenn es zu einer Kollision kommt, werden Gedanken an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit allerdings schnell über Bord geworfen. In so einem Moment zählt nur noch der Schutz der Fahrzeuginsassen. Aber auch hier kann unser Werkstoff brillieren: Neuste Stahlsorten sind drei- bis viermal zugfester als herkömmliche Stähle und eignen sich damit ganz besonders für alle sicherheitsrelevanten Bauteile eines Autos.

Das gilt insbesondere für E-Autos, denn dort muss vor allem der Batterieblock bestens geschützt werden. Sonst kann es bei einem Crash nur allzu schnell passieren, dass giftige Materialien austreten oder der Akku gar in Flammen aufgeht. Daher werden Batteriekästen in modernen Elektrofahrzeugen ebenfalls ausschließlich aus Stahl hergestellt. Denn anders als Titan, Aluminium oder Faserverbundstoffe ist unser Werkstoff besonders resistent gegenüber Verformungen.

Spiel, Satz und Sieg also für den Klassiker Stahl, wenn es um die Mobilität der nächsten Jahre geht.

Allerdings haben wir das Ende der Fahnenstange damit noch lange nicht erreicht.

Vielfalt ist Programm

Denn zwar ist die Automobilindustrie in Deutschland einer der Hauptabnehmer unserer Produkte, allerdings hat unser Werkstoff so viele verschiedene Facetten und kann in seiner Beschaffenheit an so viele Anforderungen angepasst werden, dass er in zahlreichen weiteren Industriezweigen zum Einsatz kommt.

So ist der zweite große Konsument von Stahlprodukten in unserem Land zum Beispiel die Bauindustrie. Hier sorgt unser Werkstoff dafür, dass Häuser, Tunnel und Brücken auch höchsten Belastungen standhalten können. Denn ausgehärteter Beton ist zwar druckbeständig, allerdings reißt er sehr leicht, wenn Zugspannungen auf ihn einwirken. Erst eine Armierung aus Stahl verleiht dem Bauwerk die notwendige Festigkeit und lässt Wolkenkratzer in den Himmel wachsen und Autobahnbrücken unsere Täler überspannen.

Niemals vernachlässigt werden darf in unserem Land natürlich auch der Apparaten- und Maschinenbau, denn immer noch gilt "Made in Germany" als Qualitätssiegel für Industriegeräte aller Art. Ohne unsere Stahlprodukte wäre dieser Erfolg aber wohl kaum denkbar: Wir liefern den Automatenstahl für die industrielle Weiterverarbeitung zum Beispiel auf Drehbänken ebenso wie den hochlegierten Werkzeugstahl, der zur Herstellung von modernsten Anlagen wie Fräsen, Bohrern oder Walzen dient. Mit anderen Worten: Unsere Produkte lassen Sie nicht nur wirtschaftlich, ökologisch und sicher durch den Straßenverkehr kommen – wir sorgen auch dafür, dass Ihr Auto überhaupt erst gebaut werden kann.

Und wissen Sie, warum unsere Straßen nachts beleuchtet werden können? Auch daran haben wir Anteil, denn WE-Stähle kommen auch in der Energie- und Kraftwerktechnik zum Einsatz. Oder in der Medizintechnik, falls es bei einem Unfall doch einmal kräftiger scheppern sollte. Nach der gelungenen Operation – vielleicht wurde ein Implantat aus unserem Edelstahl eingesetzt – genießt unser hypothetischer Patient seine erste Mahlzeit vermutlich mithilfe von Besteck – ebenfalls aus unserem Stahl – und wahrscheinlich steckt auch im elektronischen Gerät, mit dem er sich die Zeit vertreibt, ein Stück unserer Arbeit – denn Stahl ist überall und das Leben, wie wir es kennen, wäre ohne unseren Werkstoff einfach nicht vorstellbar.

Blick nach vorne

Was immer sich die Expertinnen und Experten also gedacht haben mögen, als sie dem Stahl in der Autobranche im Jahr 2008 eine bescheidene Zukunft prognostizierten, sie hätten falscher kaum liegen können. Unser Hochleistungswerkstoff ist einfach nicht wegzudenken und erfüllt gleichzeitig wichtige Anforderungen an Nachhaltigkeit, Ökologie und Wirtschaftlichkeit.

Wenn Sie daher noch Fragen zu unseren Produkten haben oder gerne gleich eine Bestellung für Ihre Investition in die Zukunft aufgeben möchten, sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.