Wir von Walzwerke

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Wir von Walzwerke Einsal,

zu Hause im südwestfälischen Nachrodt, sind einer der Spezialanbieter für rostfreie Langprodukte – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch weit darüber hinaus. Werkstoffvielfalt, Abmessungsbereich und Produktionsmöglichkeiten machen unser Unternehmen zu einem Multinischenspezialisten, der seinesgleichen sucht. Dabei ist Walzwerke Einsal trotz des hohen Alters keineswegs in die Jahre gekommen - 346 sind es jetzt -, vielmehr positioniert sich unser Unternehmen innovationsorientiert und modern – und das in jeder Hinsicht.

So stellt Walzwerke Einsal-Geschäftsführer Dr. Bodo Reinke fest: „Die Spirale der Kunden-Anforderungen dreht sich unaufhörlich weiter, und zwar an das Produkt genauso wie an die Dienstleistung. Unabhängig von den besonderen Bedingungen im Jahr 2021 ist es unsere Aufgabe, diese Herausforderung anzunehmen und uns ebenso stetig zu verbessern.“
„Und genau deshalb haben wir auch in diesem Jahr weiter in die Produktion und das Marketing investiert“, bestätigt Verkaufsleiter Jochem Hache, „die neue Richtanlage für hohe Geradheitsanforderungen, integriert mit einer Linie für Lasermarkierungen und Protokoll der Geradheitsmessung, Wärmebehandlungsanlagen für besondere thermische Anforderungen bei Luftfahrtwerkstoffen, Duplexstählen und Nickelbasislegierungen wurde fertig gestellt.

Ebenso ist die Anschaffung der neuen Bandsäge der Firma Behringer GmbH erwähnenswert. Die Säge sägt im geregelten Vorschub oder manuell auf Kundenwunschlänge. Dabei wird die kleinste Längentoleranz nach DIN ISO 2768 Teil 1-f eingehalten und es spielt keine Rolle, ob im Bund oder als Einzelstab gesägt wird. Auch Kurzstücke ab 10 mm stellen somit kein Problem dar.“ Hache, mit über 45-jähriger Erfahrung in der Edelstahl-Branche, stellt sich täglich mit seinem starken Team der Aufgabe, Lösungsansätze für jedes Problem zu finden.

Flexibel, effizient, kompetent, kreativ

Eben das spiegelt sich auch in unserem eigenen Selbstverständnis und den damit einhergehenden Marktauftritt der Walzwerke wider: „Ziel ist es, in jeder Hinsicht kreativ zu sein, Problemlösungen im Bedarfsfall von unterschiedlichen Positionen aus zu betrachten und anzugehen. Es geht aber auch darum, so flexibel zu bleiben, wie es Kunden von einem mittelständischen Unternehmen erwarten, wenn zum Beispiel die Zeit mal knapp ist. Gleichzeitig müssen alle Abläufe hochgradig effizient vonstattengehen - möglichst schlank, in Kombination aus modernen, alternativen und traditionellen Verfahren.“, so Reinke.

Zuletzt hat sich vor allem die Luftfahrtindustrie zu einem Zielmarkt für das Unternehmen entwickelt. Angeboten werden hier - teilweise umgeschmolzene - Werkstoffe mit höchsten Anforderungen. Unter anderem die Zulassung nach EN 9100, die 2020 erneut zertifiziert wurde, spricht auch hier für Walzwerke Einsal als Partner für qualitativ anspruchsvollste Lösungen. Des weiteren lassen sich unsere Kunden in nahezu allen Branchen finden, in denen auf Qualitätsstahl gesetzt wird - darunter Energie- und Umwelttechnik sowie Automobilindustrie. „Unsere Stärke ist es, sich in unterschiedlichsten Branchen den Anforderungen, insbesondere an Qualität und Beratung, immer wieder neu erfolgreich stellen zu können. In der Produktion werden Anforderungen berücksichtigt, die im Standard-Handelssortiment in dieser Form nicht vorrätig sind. Die wichtigsten Kriterien für solche Produkte sind neben geometrischen Anforderungen Reinheit, Beständigkeit und Gefügestruktur. So liefert Walzwerke Einsal auch Langprodukte in Flach, Vierkant und Sonderwerkstoffe in Sechskant mit hohen mechanischen Eigenschaften für die Ventil- und Armaturenindustrie“; betont Hache.

Abmessungserweiterung bei warmgewalzten Stabstählen

Eine Ära geht zu Ende. Am 4. Oktober 2021 wurde nach über 125 Jahren der letzte Knüppel als Profil zur Herstellung von Spannbacken auf der 330er Walzstraße warmgewalzt.

Im Jahre 1895 wurde zu einer bestehenden 220er Trio-Walzstraße eine 330er Doppel-Trio-Walzstraße in Betrieb genommen. Der Antrieb erfolgte über eine Brockmannsche Wasserturbine. Im 3-schichtigen Betrieb wurden warmgewalzte Flach-, Vierkant-, Rund- und Sechskantabmessungen sowie Spezialprofile gewalzt, bevor im Oktober 1992 nach einer Investition von ca. 15 Mio. € ein vollautomatisierter prozessgesteuerter Flachwalzblock für Flach- und Vierkantabmessungen diesen Bereich der offenen 330er Kaliberstraße abgelöst hat. Mit dieser Investition ging nicht nur eine erhebliche Effizienzsteigerung einher, sondern durch den Einsatz dieser herausfordernden Technologie konnten im Zweischichtbetrieb völlig neue Produkte entwickelt werden.

Auf der 330er wurde dann täglich in einer Schicht noch kleinere Flach- und Vierkantabmessungen unter 25 mm und Spezialprofile gewalzt. Die Wettbewerbssituation bei Profilen mit Billigpreisen aus Osteuropa und Asien führte nach persönlichen Gesprächen mit langjährigen Kunden zu der Entscheidung, die mit hohen Personalaufwand betriebene 330er Walzstraße stillzulegen. Alle Mitarbeiter konnten in anderen Fertigungsbereichen weiter beschäftigt werden.

Investitionen sind umgesetzt

Parallel wurde im letzten Jahr eine Investition auf dem Flachwalzblock angestoßen, die uns ermöglicht nicht nur die Flach- und Vierkantabmessungen unter 25 mm zu walzen, sondern darüber- hinaus noch kleinere Querschnitte wie 14 x 5 mm bzw. 14 mm vierkant herzustellen. Die warmgewalzten Abmessungen können in unserer Stabzieherei weiter kaltumgeformt werden, um den Anforderungen an bessere Oberflächen, höherer Kaltverfestigung und engeren Toleranzen gerecht zu werden. In diesem Bereich ergeben sich für Einsal neue Märkte und Produkte für Anwendungen u.a. in der Luftfahrtindustrie, Medizintechnik und Offshore. In Verbindung mit unserem Einzelstab Wärmebehandlungsofen nach dem Walzen können wir heute auch Duplexstähle und Nickelbasislegierungen für die kleinen Querschnitte unter 250 mm² bei Losgrößen ab 500 kg anbieten. Hier ergeben sich für unser Unternehmen neue Herausforderungen im internationalen Markt.

Eigens entwickelte Werkstoffe, wie der Einsal A-101, sind dort unter höchsten Anforderungen im Einsatz. Der Werkstoff Einsal A-101 weist eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit auf und ist unmagnetisch. Im Vergleich mit bewährten Werkstoffen dieser Art, zeichnet sich Einsal A-101 durch die verbesserte Kaltverformbarkeit und der Erzielbarkeit höherer mechanischer Eigenschaften aus. All diese Eigenschaften, in Verbindung mit hoher Druckwasserstoffbeständigkeit, sorgen dafür, dass dieser Werkstoff optimal in der chemischen Industrie, der Erdölindustrie und der Petrochemie eingesetzt wird.

Walzwerke Einsal geht aber auch in Sachen Nachhaltigkeit neue Wege. „Klimaschutz und umweltgerechte Produktion sind bei uns keine Floskeln. Wir setzen das im Betrieb Tag für Tag um. Das reicht von der eigenen Wasserkraftanlage zur Energieerzeugung über die stetige Reduzierung von Emissionen und innovative Energiesparprojekte bis zur Schafbeweidung der Grünlagen und der großzügig angelegten Streuobstwiese auf dem Gelände“, erklärt Dr. Reinke und ergänzt, „man stelle sich vor, dass wir seit 345 Jahren am selben Standort arbeiten, ohne die Natur geschädigt zu haben. Das zeigt, dass Industrie in Deutschland durchaus geht.“

Die Zukunft

Wenn es nach Geschäftsführer und Verkaufsleiter geht, soll das auch in Zukunft so bleiben. Der Bedarf muss erkannt und die Investitionsbereitschaft erhalten werden. Schließlich sind wir von Walzwerke Einsal kein Serienproduzent - die Zahl der weltweiten Kunden wächst und mit ihr die Vielfalt in der eigenen Produktion. Das alles funktioniert nur, wenn man sich auch dem Thema Digitalisierung nicht verschließt. Mit dem Relaunch der Website unter www.einsal.com bieten wir Interessenten inzwischen nicht nur optisch neue Einblicke in das Unternehmen. Neben dem sehr detaillierten Anfragentool finden sich zum Beispiel auch Tools zur Errechnung von Stablängen, Stabgewicht und Korrosionsbeständigkeit. Zudem bietet die neue Homepage auch einen neuen Bereich an: WE Know-How. Hier geben wir stetig wachsend Einblicke in spannende Themengebiete rund um Edelstahl, um Interessenten beim Finden ihres Produkts noch besser zu unterstützen.